Kaum jemand, vor Allem nicht amateur- oder semiprofessionelle Photografen greifen aktuell noch auf die Methode der analogen Photografie zurück: Die Digitalkamera hat sich zum Alltagsgerät entwickelt. Ebenso sind Speichermedien (sowohl Festplattenspeicher für die Bildablage als auch Flashspeicher für die Verwendung in Digitalkameras) sehr preisgünstig zu bekommen. Im Umfeld der Photografen entsteht auf Grund der Fülle der entstandenen Bilder oft ein digitales Ablagechaos. Demgegenüber steht Software die versucht dieses Chaos zu verwalten und den Benutzer zu untersützen die geschosssenen Photos zu bearbeiten, entwickeln oder für sonstige Weitergabe (CD, DVD, Web, …) bereitzustellen.
In der Praxis sind für diese Anwendungen zahlreiche Tools vorhanden. Der Funktionsumfang beginnt meist bei reiner Bildablage, geht über einfache automatisierte Bildbearbeitung bis hin zu Software die eine native Erkennung von RAW-Bilddaten erlaubt. Üblich ist auch die Bereitstellung derartiger Software seitens der Kamerahersteller. In dieser Softwarekategorie führend sind meiner Meinung nach die zwei Werkzeuge Apple Aperture 2 sowie Adobe Lightroom 2. Ich hatte vor kurzem die Chance diese zwei Anwendungen zu testen.
Eindeutig abgeraten werden kann der Einsatz von Software, die beim Kauf von Digitalkameras mitgeliefert wird. Sie bieten zwar oberflächlich alle Funktionen, die ein Hobbyfotograf benötigt, jedoch sind die Ablagestrukturen der Bilder meist weniger nachvollziehbar und oft auch gar nicht einstellbar. So landen die Daten zwar meist im richtigen Benutzerverzeichnis, sind aber auf Grund komplizierter Namensgebung der Ordner für weniger geübte PC-Benutzer nur schwer auffindbar. In diesem Bereich kann am PC auf die Gratissoftware Google Picasa und am Mac auf Apple iPhoto zurückgegriffen werden. Google Picasa erlaubt nicht nur eine effiziente Bildverwaltung und Standard-Bildbearbeitung, auch die Veröffentlichung der Alben im WWW oder die Einbindung der Photos in Blogs (Blogger, WordPress, …) ist sehr einfach möglich. Ebenso ist die Software sehr einfach zu bedienen und fordert weiter sehr geringe Systemressourcen (getestet auch auf einem 6 Jahre alten Pentium 4). Apple iPhoto arbeitet ähnlich: Lediglich für die Veröffentlichung im WWW ist ein aktiver .mac-Account notwendig.
Im professionellen Bereich bieten sich Apple Aperture und Adobe Lightroom an. Der größte Unterschied zu den zuvor genannten Applikationen ist der, dass diese einerseits kostenpflichtig sind, andererseits erweiterte Funktionen anbieten: Sie eignen sich auch für eine genauere Bildbearbeitung (wenn beispielsweise Photoshop noch zu weit entfernt ist, siehe Beispielbilder “Fake-HDRs”), ganz praktisch ist auch der Import von RAW-Bilddaten sowie deren Entwicklung: Für beide Tools ist hierfür keine Installation von zusätzlicher Software oder Treibern notwendig, die RAW-Erkennung wird mit den Programmen geliefert. Weiters lässt sich die Software für eine folgende Bearbeitung mit professioneller Bildbearbeitungssoftware (z. B. Adobe Photoshop) verknüpfen.